23. Juli 2020

Krisenprävention: Mittelständler fragen in der bAV vermehrt U-Kassenmodell nach

Stärkung der Innenfinanzierung statt Liquiditätsabfluss. Hohe Durchdringungsquoten in den Belegschaften.

Nürnberg, 23. Juli 2020. Während das statistische Bundesamt nach dem durch Corona bedingten Konjunktureinbruch wieder steigende Wirtschaftsdaten und sinkende Kurzarbeiterzahlen vermerkt, melden viele Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes pauschaldotierter Unterstützungskassen vermehrt Abschlüsse zur Einrichtung eines betriebseigenen Versorgungswerkes. Der Verbandsvorsitzende Manfred Baier sagt: „Nach dem ersten Schock durch den Shutdown erkennen die Mittelstandsunternehmen jetzt die Notwendigkeit, zur Prävention künftiger Krisen mehr für eine gesündere Finanzierungsstruktur im Unternehmen und für mehr Unabhängigkeit von Banken und Kapitalmärkten zu sorgen. Das und der zurückgekehrte vorsichtige Optimismus in der Wirtschaft geben unserer Branche derzeit viel Rückenwind.“

Viele betriebswirtschaftliche Vorteile

Denn im fünften Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), der U-Kasse, verbleiben die Beiträge anders als bei versicherungsförmigen bAV-Modellen quasi als Darlehen im Unternehmen.  Dort können sie als Innenfinanzierungsvehikel eingesetzt werden, um beispielsweise teure Bankkredite abzulösen. Dies bringt den Unternehmen eine Reihe betriebswirtschaftlicher Vorteile, zudem Steuervergünstigungen, so dass sie statt der vorgeschriebenen bAV-Mindestzulage von 15 Prozent in der Regel – freiwillig – 30 bis 50 Prozent beisteuern, dank einer intelligenten Nettolohnoptimierung zuweilen sogar 100 Prozent. Die U-Kassenbetriebsrente wird als Einmalzahlung geleistet und ist daher relativ einfach und präzise zu kalkulieren, die Ansprüche der Arbeitnehmer sind durch den Pensionssicherungsverein aG abgesichert.

Neben der Schaffung einer funktionierenden Altersversorgung für die Belegschaft und von mehr Liquidität dient die pauschaldotierte Unterstützungskasse auch der Mitarbeiterbindung, dem so genannten „Employers Branding“. Die Durchdringungsquote in der Belegschaft fällt mit durchschnittlich etwa 80 Prozent fast doppelt so hoch aus wie in der versicherungsbasierten bAV. „Ein wesentlicher Punkt, wenn sich ab jetzt der Wettkampf um die besten Arbeitskräfte wieder verstärken wird“, so Baier.

Mehr Unabhängigkeit von Banken

Weil sie die Antworten zur Krisenprävention haben, den Unternehmen echte betriebswirtschaftliche Anreize bieten und Mitarbeiter eher vor Arbeitsplatzverlust oder zumindest vor Beitragsfreistellungen in der bAV schützen,  sehen sich die Anbieter von pdUK-Konzepten als Krisengewinner mit teilweise zweistelligen Zuwachsraten. Das dürfte sich verstetigen. Baier: „Schon jetzt zeigt sich, dass Mittelständler mit einer dünnen Finanzierungsdecke schwerer an Bankkredite kommen. Liquiditätsabfluss und Kreditaufnahme stehen jedoch  im Widerspruch zueinander. Unternehmen mit meiner U-Kasse im Rücken erweisen sich dagegen dank ihrer vorhandenen guten Kapitalausstattung als deutlich krisenresistenter.“

Über den Bundesverband pauschaldotierte Unterstützungskassen e.V.

Der 2005 gegründete Bundesverband pauschaldotierte Unterstützungskassen mit Sitz in Nürnberg ist Interessenvertreter und Dienstleister für seine Mitglieder nach außen und innen. Dazu zählen im Sinne des Netzwerkens Kontaktanbahnungen und Kontaktpflege zwischen den verschiedenen Parteien, die Vermittlung von Informationen und die Durchführung von Veranstaltungen. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und keine eigenwirtschaftlichen Zwecke und ist für alle Unterstützungskassen-Konzeptionäre offen.

Pauschaldotierte Unterstützungskassen dienen seit rund 150 Jahren als Instrument der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Ihr Wesen ist die Anlage der Altersvorsorgebeträge vornehmlich im Unternehmen des Arbeitgebers. Die pauschaldotierten U-Kassen genießen weitreichende steuerliche und wirtschaftliche Vorteile und die Zusagen sind durch den Pensionssicherungsverein PSV abgesichert. Vorstandsvorsitzender des Vereins ist Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Manfred Baier.

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